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Klingelhöferstr. 21
10785 Berlin


Kultursalon – Chinesische Kalligraphie: Schreiben und Leben



Thema: Chinesische Kalligraphie – Schreiben und Leben

Zeit: 19. Dezember 2024 (Donnerstag), um 18:30 Uhr

Ort: Chinesisches Kulturzentrum Berlin, Klingelhöferstraße 21, 10785 Berlin

Gastredner: Herr CHEN Ning

Die chinesische Kalligraphie ist die Kunst des Schreibens chinesischer Schriftzei-chen, üblicherweise mit Pinsel und Tusche auf Reispapier. Ihren Ursprung nahm die chi-nesische Kalligraphie mit den frühesten bisher entdeckten chinesischen Schriftzeichen – den Orakelknocheninschriften aus der Shang-Dynastie vor etwa 4.000 Jahren. Im Lauf der Zeit entwickelte sich daraus eine eigene Kunstform von eigenständigem Charakter. Die Schrift diente fortan in China nicht mehr nur noch als Mittel zur Aufzeichnung. Die fünf Hauptschriftstile – Xing (Halbkursivschrift), Cao (Kursivschrift), Li (Kanzleischrift), Zhuan (Siegelschrift) und Kai (Regelschrift) – sind alle aus der Kunst der Kalligraphie hervorgegangen. Die chinesische Kalligraphie ist eine anspruchsvolle und erhabene Kunstform, die die Emotionen und Lebensphilosophie des Schreibenden unmittelbar widerspiegelt. Art des Pinsels, Dichte der Tinte, Beschaffenheit des Papiers und Druck beim Schreiben, alles nimmt Einfluss auf das Ergebnis. Vom Altertum bis heute hat die chinesische Geschichte unzählige herausragende Kalligraphen hervorgebracht, deren Werke von außerordentlichem künstlerischem und historischem Wert sind. Eines der bekanntesten kalligraphischen Werke Chinas ist das „Vorwort zu der Zusammenkunft am Orchideenpavillon“, geschaffen von Wang Xizhi während der Östlichen Jin-Dynastie.



Die Kalligraphie war schon immer Ausdruck des ästhetischen Empfindens der Chinesen. Überall dort, wo es chinesische Schrift gibt, findet sich auch Kalligraphie, denn sie ist vielmehr als nur das Schreiben chinesischer Schriftzeichen, sie ist ein lebendiges Kulturerbe. Die Kalligraphie-Kunst ist Teil des chinesischen Alltags, wie in der Form von Segenswünschen der Frühlingspaarreime auf rotem Papier, die zum chinesischen Neu-jahrsfest überall in China schmuckvoll an die Türen der Häuser angebracht werden. Im Jahr 2009 wurde die chinesische Kalligraphie durch die UNESCO in das repräsentative Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

Das Chinesische Kulturzentrum Berlin lädt Sie am 19. Dezember 2024 ein, sich beim Kultursalon der chinesischen Kalligraphie zu widmen. Unser hochgeschätzter Gast-redner, Herr CHEN Ning, wird die Entwicklung der chinesischen Kalligraphie aus den Perspektiven des Schreibens und des Lebens beleuchten und ihre tiefe Bedeutung erläu-tern, um seine eigenen Erkenntnisse aus jahrelangem Kalligraphie-Training mit Ihnen zu teilen. Kalligraphie ist nicht nur die Kunst des Schreibens, sie besitzt auch eine tiefe Be-deutungsebene. In der Kalligraphie werden Emotionen und ein philosophischer Geist ausgedrückt. Unabhängig davon, ob ein Kalligraphiewerk zart und präzise oder wild und ausdrucksstark, leidenschaftlich oder ruhig und gelassen ist – es spiegelt immer die per-sönliche Lebenswelt des Künstlers wider. CHEN Ning wird die Tiefe der chinesischen Kalligrafie in verständlicher Weise erklären, sodass alle in der Lage sein werden, ihre Be-deutung zu erfassen. Auch wenn Sie keine chinesischen Schriftzeichen kennen, werden Sie die chinesische Kalligraphie auf diesem Weg genießen können.

Der Gastredner:

CHEN Ning wurde in Nanjing, Hauptstadt der Provinz Jiangsu, geboren. 1980 be-gann er sein Studium im Fachbereich „Chinesische Sprache und Literatur“ an der Univer-sität Nanjing. 1982 zog er nach Deutschland, um westliche Kunstgeschichte zu studie-ren, und absolvierte sein Studium an der Universität Trier sowie der Freien Universität Berlin, wo er seinen Magisterabschluss erwarb. Seit seiner Kindheit liebt CHEN Ning chi-nesische Kultur- und Kunstformen, wie die Kalligraphie, Malerei, Erzählkunst und das Theater. Seit langem beschäftigt er sich intensiv mit diesen Themen und nimmt regelmä-ßig an kulturellen Aufführungen in China und Deutschland teil, hält Vorträge sowie wis-senschaftliche Präsentationen und wird vom Publikum sehr geschätzt.