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Einladung zum Theatervortrag „Das weiße Zimmer“
Ein Meisterstück der deutsch-chinesischen Theaterkooperation

Am 09.10.15 um 18:30 Uhr
Ort: Chinesisches Kulturzentrum Berlin
Vortragender: Professor Dr. Rolf Rohmer
(Bitte um Anmeldung bis zum 08.10.15)


Herr Professor Dr. Rolf Rohmer wird in seinem Theatervortrag Teile seiner Dokumentation des ersten deutsch-chinesischen Theaterprojektes "Das weiße Zimmer" -eine deutsch- chinesische Liebesgeschichte bei den Paderborner Kammerspielen mit dem Publikum teilen. Das Stück „Das weiße Zimmer“ besitzt eine ganz besondere interkulturelle Qualität, zumal sich die Schauspieler teilweise nicht einmal direkt verständigen konnten. Dieses Theaterstück vereint modernes europäisches Theater mit chinesischen Mythen und Legenden.
Man kann es nicht schöner sagen als mit den Worten von Andreas Sauter (Autor des Theaterstückes) zur Enstehung dieses Stückes:

„Als ich vor eineinhalb Jahren vom Theater Paderborn angefragt wurde, ein Stück für eine deutsch-chinesische Theaterkoproduktion mit dem Huajuyuan Theater in Qingdao zu schreiben, war das, als hätte ich im Lotto gewonnen. Als Autor ist man doch meist an die eigene Sprache und damit an den eigenen Kulturkreis gebunden. Mich nun auf so eine andere, mir total fremde Welt einlassen zu können, hat mich unglaublich gefreut. Nur, wie ein Stück schreiben, das teilweise in einem Land spielt, von dem ich keine Ahnung habe? China war für mich ein weißes Blatt Papier.Was ist die Geschichte dieses Lands? Was die Kultur? Das Theater? Die Traditionen? Die Menschen und ihr Lebensgefühl?“

Professor Dr. Rolf Rohmer ist ehemaliger Rektor und eremitierter Professor an der Leipziger Theaterhochschule Hans-Otto, Vizepräsident des Verbandes der Theaterschaffenden der DDR und Intendant des Deutschen Theaters Berlin. Er war 1986 Koordinator der DDR-Delegation auf dem Budapester Kulturforum der KSZE-Staaten.

Wir freuen uns, Ihnen einen so außergewöhnlichen und informativen Abend bieten zu könnnen. Es ist uns eine besondere Ehre, eine so bedeutende Theaterpersönlichkeit bei uns begrüßen zu dürfen.

Das Stück zeigt objektiv und realistisch die heutigen Probleme junger Akademikerinnen bei der Arbeitssuche in China. Damit soll zu mehr gesellschaftlicher Aufmerksamkeit sowie zu Respekt vor Bildung und Talent, zu mehr Mitgefühl zwischen den Menschen und weniger Diskriminierung, zu mehr Zuneigung und weniger Teilnahmslosigkeit aufgerufen werden. Es ist ein Appell, die Gesellschaft harmonischer zu machen, damit Tragödien, wie sie in diesem Stück dargestellt werden, immer seltener geschehen.


Das weiße Zimmer

von Andreas Sauter
Koproduktion zwischen dem Theater Paderborn und dem Qingdao Huajuyuan-Theater

Großvater ist in China aufgewachsen. Von dort hat er bei seiner Heimkehr nach Deutschland einen Drachenzahn mitgebracht, der sprechen kann. Darüber und über ein Blumenmädchen hat Großvater seiner Enkelin märchenhafte Geschichten erzählt. Jetzt – in Großvaters letzten Lebenstagen – erfährt die Enkelin, dass sich dahinter eine tragische Liebesgeschichte verbirgt.

wischen Großvater und einem chinesischen Mädchen, Mei Lin, hatte sich in ihrer beider Jugendzeit eine innige Liebesbeziehung entwickelt. Der Drachenzahn, den Großvater bei ihren Besuchen im Museum entwendet hatte, galt ihnen kraft der Bedeutung, die Drachen im chinesischen Mythos zukommt, als Symbol und Unterpfand ihrer Liebe. Dann kam der Krieg. Infolge der feindlichen Invasion in China und der Niederlage seines angestammten Heimatlandes musste Großvater China verlassen und nach Deutschland heimkehren. In Schmerz und Leid über die erzwungene Trennung verspricht Mei Lin, auf Großvater zu warten – und beide hoffen auf ihre Wiedervereinigung. Sie schreiben sich lange Zeit Briefe, aber durch widrige Umstände bricht der Kontakt ab.

Mei Lin ist trotz mancher persönlicher Beziehungen allein geblieben. Großvater hat nach Jahren schließlich geheiratet. Da er nun sein Ende kommen sieht, gesteht er der Enkelin, dass er Mei Lin noch immer liebt und sie nie hat vergessen können. Er ist, als das wieder möglich wurde, auch noch einmal in China gewesen. Er hat den Drachenzahn ins Museum zurückgebracht und hoffte, Mei Lin wieder zu begegnen. Sie war bei der Veranstaltung im Museum auch zugegen und erlebte, wie er als ‚Held der Ehrlichkeit‘ gefeiert wurde. Doch sie gab sich nicht zu erkennen, da sie auch eine Selbstbezogenheit in seinem Verhalten spürte und begriff, dass ihrer Liebe die reale Erfüllung versagt bleiben würde.

Bewegt durch diese Liebesgeschichte und auch neugierig gemacht auf das andere Land, wird die Enkelin von der Sehnsucht nach China ergriffen. Sie reist dorthin, um Mei Lin zu finden und sie der andauernden Liebe Großvaters zu versichern. Zunächst muss sie sich aber in die andere Kultur- und Lebenswelt einfinden – ein zum Teil erregendes Erlebnis. Im Museum geschieht dies durch die Begegnung mit symbolträchtigen Gestalten aus der chinesischen Kulturgeschichte. Und als sie endlich dort angekommen ist, erfährt sie, dass auch Mei Lin bereits gestorben ist. Jedoch diese Erfahrung ist frei von Erschütterung. Die Darsteller hatten das Theaterspiel mit einer chinesischer Sage über die Entstehung der Welt und der Menschheit begonnen; in die Stückhandlung waren immer wieder kleine Geschichten und Sentenzen über die Liebe und das Leben des Menschengeschlechts verflochten; der Darsteller des Drachen führte als Spielmeister und Kommentator durch die Geschichte – und so ist es am Ende nicht verwunderlich, dass wir mit der Enkelin die Stimmen von Großvater und Mei Lin in einem jenseitigen Irgendwo glücklich vereint hören, getreu der chinesischen Spruchweisheit: Die Liebe ist immer größer als Du selbst.

Und was ist in dieser Geschichte das ‚weiße Zimmer‘? Ein noch unbestimmter Ort, der jedem offen steht – ein leerer Raum vielleicht, der der tätigen Ausgestaltung harrt, oder ein Refugium der Erinnerung, vielleicht auch des Vergessens, der Ruhe, der Besinnung und des neuerlichen Aufbruchs.

Wir freuen uns über Ihre Anmeldung bis zum 08.10.2015 per Mail oder Telefon:
info@c-k-b.eu,
030-26390790
Eine kurze Zusammenfassung des Stückes finden Sie weiter unten.
Wir freuen uns sehr auf Ihren Besuch!


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Chinesisches Kulturzentrum Berlin