"Cloud - Reise durch China" - "Kulturreiches China"
Fotoausstellung "Fernöstliche Ästhetik - Bambuskultur"
Mit der Verwendung von Bambusprodukten durch das Hemudu-Volk vor über 7.000 Jahren begann das Knüpfen eines unzertrennlichen Bandes zwischen Chinesen und Bambus.
Man vergleicht Bambus in China mit einem Edelmann. "Die Farbe des Bambus symbolisiert die Werte eines Edelmannes", Die Menschen des Altertums liebten den Bambus, schätzten ihn und sahen ihn als einen Edelmann an. Bambus ist einzigartig im Pflanzenreich Chinas - er grünt das ganze Jahr über, bietet Schatten vor der Sonne, er ist sowohl praktisch als auch dekorativ. Bambus ist eine essbare Pflanze, die auch in den erntearmen Jahreszeiten des Winters und des Frühlings wächst und damit die chinesische Esskultur bereichert. Er ist groß und schlank und bietet sich als ideales Material für die Herstellung von Arbeitswerkzeugen und Kunsthandwerk an. In China hat Bambus der chinesischen Kultur zu einer einzigartigen Kategorie verholfen - der ''Bambuskultur''. Man findet ihn in den Kleidungsstücken, dem Essen, den Wohnungen, auf Reisen und bei der Unterhaltung der Chinesen. Er ist Teil der Literatur, Musik, Malerei, Religion, Folklore und der Gärten Chinas.
Die grüne und friedliche "Welt des Bambus" findet man in China u.a. in Anji in der Provinz Zhejiang, in Chishui in der Provinz Guizhou und in Yibin in der Provinz Sichuan. Die spektakulären Bambuswälder in diesen Regionen produzieren zahlreiche Bambus und man nennt sie auf Grund ihrer unermesslichen Weite auch "Bambusmeere".
Die wohlklingende "Stimme des Bambus" verleitet Menschen dazu, die Seele baumeln zu lassen. Sei es Bambusflöte, Zheng-Zither, kleiner Zhu-Harfe, Sheng- oder Yu-Mundorgel, die Melodien von Musikinstrumenten aus Bambus bereichern seit jeher die chinesische Volksmusik.
Die "Bambuskunst" hat eine lange und tiefgreifende Geschichte. Wie sich in der Gedichtzeile "Um den sich schlängelnden Qi-Fluss, luxuriöse Bambuswälder sich strecken" aus dem altchinesischen Buch der Lieder oder an den Künstlern Zheng Banqiao oder Bai Juyi, die in China die Stile der Bambusmalerei und der Bambusgedichte anleiteten zeigt - Bambus wird als Teil der ästhetischen Welt Chinas immer hell strahlen.
Die Venwendung von Bambus ist umfangreich und vielfältig. Su Dongpo sagte einst "lieber esse ich kein Fleisch als ohne Bambus zu leben" und auch zeitgenössische Bambusprodukte gewinnen immer mehr an Popularität. Bambus hat inzwischen eine über tausendjährige Evolution erfahren und seine Bedeutung ist einer ständigen Ausweitung unterworfen. Das Leben mit Bambus ist nicht nur eine Lebenseinstellung, sondern hat sich inzwischen zu einer tiefgehenden Liebesbeziehung entwickelt.
"Der Bambuswald schwingt, der Fluss rauscht" - lasset uns in dieser Ausstellung gemeinsam in die Welt des Bambus und der fernöstlichen Ästhetik eintauchen, und die wunderschönen Kunstgebiete des Bambus kennenlernen. Am Schluss der Ausstellung findet sich dann noch ein Edelmann mit Bambus als stetigem Begleiter, welchem er sein Leben verschrieben hat. Wer mag wohl dieser Bambusgesandte sein?
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