Das chinesische Taijiquan, bedeutungsreich und tiefsinnig
Taijiquan, im Deutschen auch „Schattenboxen“ genannt, entstand in der Mitte des 17. Jahrhunderts in der zentralchinesischen Provinz Henan. Es beruht auf Überlegungen der traditionellen chinesischen Philosophie wie dem Zyklus von Yin und Yang und der Einheit von Natur und Mensch sowie auf Konzepten der Gesundheitspflege. Es ist eine traditionelle sportliche Praxis, die von Kriterien wie Entspannung, Flexibilität und Harmonie ausgeht, wobei die Schwerpunkte auf Geistestraining und Atemregulierung liegen. Durch Training erreicht der Übende Selbstkultivierung und körperliche Fitness.
Taijiquan beinhaltet Einflüsse des Daoismus, Konfuzianismus und der traditionellen chinesischen Medizin. Seit über 300 Jahren wird es von Generation zu Generation weitergegeben und ständig erneuert. Inzwischen haben sich verschiedene Strömungen herausgebildet, die überall in China verbreitet sind.
Am 17. Dezember 2020 ist Taijiquan auf die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit gesetzt worden. Unvollständigen statistischen Angaben zufolge praktizieren heute weltweit fast 400 Millionen Menschen in 150 Ländern und Regionen Taijiquan.