Schönes China-Die Töpferkunst der Provinz Yunnan
Eine Einführung
Die chinesische Töpferkunst hat eine lange Geschichte und genießt weltweit ein hohes Ansehen. Nicht umsonst wird China auch „Land des Porzellans“ genannt. In der im südwestlichen Grenzgebiet Chinas gelegenen Provinz Yunnan findet sich eine Reihe von immateriellen Kulturerbegütern der Töpferkunst von nationaler Bedeutung, wie die violette Jianshui-Keramik vom Roten Fluss, die schwarze Nixi-Keramik von Shangri-La, die Manlun-Keramik des Dai-Volkes aus Xishuangbanna, das blau-weiße Porzellan von Yuxi und die Goldsand-Keramik aus der antiken Stadt Lijiang. Die Verbindung von reichhaltigen natürlichen Ressourcen mit der Farbenvielfalt nationaler Kulturen hat prächtige traditionelle Handwerkskünste hervorgebracht, die über tausende von Jahren weitergegeben wurden und ihren Reiz nicht verloren haben.
Eine Kunst, in der Wasser, Feuer, Erde und Holz miteinander verschmelzen und die von gelehrtem Wissen beseelt ist. Die Tonerde trägt die Gaben der Natur und zeugt seit alters her auch von dem Respekt und der Ehrfurcht des Menschen gegenüber der Natur. In den Händen der Handwerker nimmt sie schrittweise Gestalt an. Schönheitssinn und Erfindungsgeist verleihen der Tonerde schließlich Menschlichkeit und künstlerischen Zauber.
Jinsha-Keramik aus Lijiang
Lijiang, eine bekannte Kultur- und Tourismusstadt, hat sich schon in historischer Zeit aufgrund ihrer günstigen Verkehrslage zu einem Ort entwickelt, in dem Kultur und Handel in Blüte standen. Die Jinsha-Keramik entwickelte im Laufe der Zeit einen eigenständigen Stil, der sich auf die kreative Dongba-Kultur der Naxi stützt. Die Elemente der Naxi-Dongba-Kultur haben die ursprünglich schlichte Steingut-Keramik zu einem Kunstwerk werden lassen, in dem sich die kulturellen Überlieferungen erhalten haben.
Das blau-weiße Porzellan von Yuxi: Ein himmlischer Traum
Das blau-weiße Porzellan von Yuxi ist zum Ende der Yuan-Dynastie und zu Beginn der Ming-Dynastie erstmals gebrannt worden. Es zeugt von dem herausragenden Niveau der historischen Keramikbrennkunst in Yunnan. Dieses Porzellan besitzt deutliche Merkmale der Volkskunst und nimmt in der chinesischen Porzellanherstellung einen herausragenden Platz ein. Der einzigartige ästhetische Wert dieses Porzellans und die Erfahrungen bei seiner Herstellung sind unter den blau-weißen Porzellanen unübertroffen.
Die Manlun-Keramik aus Xishuangbanna: Von „Langsamkeit“ geprägt
Die Herstellung der traditionellen Manlun-Keramik der Dai ist über tausend Jahre alt. In dem zu der Stadt Jinghong gehörenden Dorf Mandou in Xishuangbanna (Yunnan) wird bis heute die Manlun-Keramik nach alter Tradition produziert, nach einem Verfahren, das auf „manlun“ beruht, der „langsamen Töpferscheibe“. Für den gesamten Prozess gibt es weder Zeichnungen noch Schablonen, und die Herstellung stützt sich vollständig auf das Fingerspitzengefühl und die Erfahrung des Handwerkers.
In dem Dorf Tangdui der Gemeinde Nixi wird seit über 2000 Jahren schwarze Keramik hergestellt. Diese tibetische Keramik ist ein Produkt der schneebedeckten Hochebene Tibets und des Lebens in der vom Feuer geprägten Huotang-Kultur. Seit vielen Generationen beeinflussen diese kulturellen Elemente das Leben der Menschen von Nixi.
Die violette Jianshui-Keramik: Himmlische Eleganz
Jianshui in der Provinz Yunnan ist eine bekannte Stadt chinesischer Geschichte und Kultur und ein bedeutendes touristisches Landschaftsgebiet. Die hiesigen Handwerker benutzen zur Keramikherstellung noch immer Gerätschaften wie vor über tausend Jahren. Die Produkte werden noch immer in Handarbeit hergestellt. Die violette Jianshui-Keramik ist mit ihrer ganz eigenen Technologie und ihrem Kalligraphie- und Malstil einzigartig.