Chinesische Kultur aus den Händen des Handwerks (Staffel 1),Dokumentarfilm
„Chinesische Kultur aus den Händen des Handwerks“ ist die erste chinesische Dokumentarfilmserie, die das Kunsthandwerk als Teil des immateriellen Kulturerbe Chinas tiefgehend ergründet. Aus einem einzigartigen modernen Blickwinkel heraus untersucht der Film die Beziehungen zwischen dem traditionellen chinesischen Kunsthandwerk und dem heutigen Leben sowie die Geheimnisse des Kunsthandwerks. Dabei halten sich die Filmemacher an die Aussage, dass „jedes Ding ein Träger des Dao“ ist. Sie hoffen dabei, dass junge Menschen in der ganzen Welt die traditionelle chinesische Kultur besser kennen und lieben lernen.
Die Dreharbeiten dauerten zwölf Monate und die Filmemacher legten dabei Zehntausende von Kilometern zurück. Gedreht wurde in mehr als zehn Provinzen und Städten in allen Teilen Chinas. Dabei hat man Filmaufnahmen von über zehn Fortsetzern des immateriellen Kulturerbes auf nationaler Ebene und von Familiennachkommen gemacht. Anhand ihres einzigartigen Lebens und ihre hervorragenden Kunstfertigkeiten werden unbekannte Geschichten, die sich hinter dem Kunsthandwerk verbergen, vorgestellt. Der Zuschauer wird damit zum Nachdenken über das Erbe des chinesischen Kunsthandwerks in modernen Zeiten angeregt.
Der Film erkundet die von der Industriezivilisation überwucherten Gegenden Chinas, wo das Handwerk bald verschwunden sein wird. Er spürt seltene Handwerkskünste auf, findet verborgene Tempel, besucht Gelehrte und stößt auf Gerätschaften der chinesischen Zivilisation. Auf den Hochebenen und entlang der Flüsse und Seen entdeckt er das poetische Leben des modernen China.
Teil 1: Die Seele Tibets
Im Drepung-Kloster in Lhasa befindet sich ein 1300 Jahre altes Heiligtum des tibetischen Volkes. Es handelt sich um das weltweit größte Thangka (Rollbild des tantrischen Buddhismus), das einmal im Jahr zur Anbetung geöffnet wird. Die strengen geometrischen Proportionen dieses uralten Thangka strahlen eine würdevolle und geheimnisvolle Schönheit aus. Jeder Tibeter soll einmal im Leben nicht nur zum Potala-Palast pilgern, sondern auch beim Shoton-Fest dem großen Thangka im Drepung-Kloster Respekt erweisen. Damit kann er Glück und Frieden für die Familie erbitten. Die in Tibet als heilig geltenden Thangkas sind mit wertvollem Schmuck aus Gold, Silber, Perlen und Edelsteinen oder auch mit Safran und blauem Indigo versehen. So spiegeln sich in den Thangkas nicht nur langandauernde Zeitläufte wider, sondern auch die Religiosität der Künstler, die sie angefertigt haben..
Dieser Teil der Filmserie dokumentiert die Herstellung von Thangkas, tibetischem Räucherwerk und tibetischer Medizin sowie die geheimnisvolle tibetische Heilkunst.
Teil 2: Der Körper Tibets
Auf dem „Dach der Welt“, dem Qinghai-Tibet-Plateau, bilden Glaube und Alltagsleben eine Einheit. Überall herrscht Ehrfurcht vor der Natur und den Göttern. Das wichtigste Nahrungsmittel der Tibeter ist die Hochland-Gerste, als die grüne Perle des Schneeplateaus bekannt. Sie ist nicht nur der Rohstoff des tibetischen Grundnahrungsmittels Tsampa, sondern zugleich das geistige Totem der Tibeter. Wo vor mehr als 3500 Jahren der erste Gerstensamen keimte, ist heute das weltweit größte Anbaugebiet für Hochlandgerste. Das weise tibetische Volk verwendet einzigartige Methoden, um die Gaben der Natur zu nutzen. Auch diese Methoden, die ständigen Veränderungen unterliegen, sind Teil des religiösen Lebens.
Dieser Teil der Filmserie zeigt die Herstellung von tibetischen Messern, von Gerste und Wolle.
Teil 3: Der Phönix liebt es, auf dem Wutongbaum zu sitzen
Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem Wutongbaum, dem sagenumwobenen Vogel Phönix und dem alten chinesischen Musikinstrument Guqin.
Die alten Chinesen glaubten, der Phönix finde nur auf dem Wutongbaum Ruhe. Daher bringe es Glück, wenn ein solcher Baum im Garten stehe. Die Legende besagt, der mythische Kaiser Fuxi habe einen Phönix am Ufer des Luo-Flusses auf einem Wutongbaum sitzen sehen. Er meinte daher, dieser Baum müsse etwas Besonderes sein und fiel vor dem Baum auf die Knie, erbat den Segen des Himmels. Das sei die Geburtsstunde der Guqin gewesen. Heute verbindet man die Qin oder Guqin mit der Erinnerung an die einstigen Literaten und Gelehrten
Die Menschen des Altertums bauten die Guqin aus dem Holz des Wutongbaumes. Die berühmteste Acht-Kostbarkeiten-Guqin (Ba-Bao-Guqin) ist die wunderschöne Luwang-Zither aus der Chongzhen-Zeit (1627 – 1644). Der schwierige, mehrstufige Herstellungsprozess vom Baum bis zur fertigen Guqin beruht auf dem Geschick erfahrener Handwerker und atmet den Geist der chinesischen Kultur. Guqin-Spieler zu werden, ist auch nicht einfach. Der Charme der Guqin verlangt nach einer Umgebung der Leere, Stille und Eleganz. Der Musiker muss die turbulente äußere Welt und die innere ruhige Welt zu einem Ganzen zusammenführen. Erst dann wird er die in den Klängen der Guqin angestrebte Einheit von Geist und Materie und die Einheit von Musiker und Instrument erreichen.
Dieser Teil der Filmserie beschäftigt sich mit der Herstellung der Acht-Kostbarkeiten-Guqin.
Teil 4: Mikrokosmos
Dies ist der erste Film in China, der die Schönheit des Obstkern-Schnitzen aus nächster Nähe interpretiert. Er zeigt eine Uni-Absolventin, die ein chinesisches Kernschnitzerei-Dorf besucht. Hier wird gerade eine Gedenkhalle für Xu Yinsheng, den Begründer der Xu-Schule des Obstkern-Schnitzens, eingerichtet. Sie ist von der wunderschönen Schnitzkunst tief beeindruckt. Die seit Jahrhunderten überlieferten 16 Luohans zeugen von einer hohen Virtuosität in der Kern-Schnitzkunst. Um die alte Technik weiterzugeben, eröffnete die Gedenkhalle ein Schulungszentrum, das Anziehungspunkt für Studierende ist.
Dieser Teil berichtet von der tiefen innere Beziehung einer jungen Frau zur Obstkern-Schnitzkunst.
Teil 5: Seladon
Das grüne Seladon-Porzellan gehört heute zum Weltkulturerbe. Eine besonders lange und alte Geschichte hat der Longquan-Brennofen von Seladon-Porzellan in Zhejiang. Hier erlebte die Seladon-Produktion von den Südlichen Dynastien (420 - 589) bis hin zur Qing-Dynastie (1644 – 1911) eine mehr als 1000-jährige Epoche der ununterbrochene Entwicklung und des Wandels. Die heutige Erbin des Longquan-Porzellans ist Mei Hongling. Seit ihrer Kindheit ist sie mit der Herstellung des Seladon-Porzellans vertraut. Nach mehr als 20 Jahren ununterbrochenen Lernens und praktischen Übens hat sie einen formvollendeten, eleganten und kreativen persönlichen Stil bei der Herstellung von Seladon-Porzellan entwickelt.
Dieser Teil erzählt vom Schaffen einer Seladon-Künstlerin, die zurückgezogen am Yuhuang-Berg bei Hangzhou lebt.
Teil 6: Silbermond
Silber wird auch als metallene Mondprinzessin bezeichnet. Ihm werden verschiedene tiefere Bedeutungen nachgesagt und seit dem Altertum gilt es als Statussymbol. Während der Ming- und der Qing-Dynastie gelangten Silberwaren von den Kaufleuten und Adligen in die Häuser gewöhnlicher Menschen. Zur Zeit der Ming-Dynastie blühte die Silberindustrie vor allem im Osten der Provinz Fujian. Die dort ansässige Völkerschaft der She liebte Silberschmuck und Silberwaren. Bei Feierlichkeiten aller Art, aber auch im Alltagsleben – Silber musste immer dabei sein. Die Silberwarenindustrie stand in Blüte und das Silberhandwerk wurde zu einer beliebten Tätigkeit. Die einzigartige Kunstfertigkeit des She-Volkes zeigt sich in der vollkommenen Schönheit der Silberwaren. Zugleich dienen die Silberwaren als Symbol, mit dem die She seit Generationen den Wohlstand ihrer Familie zum Ausdruck bringen.
Dieser Teil des Dokumentarfilms erzählt von Silberschmuck und Silberwaren, welche die She und ihre Han-chinesischen Verwandten in allen Abschnitten des Lebens begleiten.
Teil 7: Shanghaier Jadefiguren
Mit der Öffnung Shanghais als Handelshafen im Jahr 1843 nahm auch die Jadeschnitzerei im Shanghaistil ihren Anfang. In ihrer mehr als 170 Jahre währenden Geschichte begleitete die Shanghaier Jadeschnitzkunst das Wachstum und den Aufstieg der Stadt und ist heute zum nationalen immateriellen Kulturerbe geworden. Die hochwertige Jadeschnitzereien im Shanghai-Stil brilliert durch neue Ideen, Raffinesse und Erfindungsgeist, große Vielfalt und Kreativität. Die Fortsetzer des immateriellen Kulturerbes „Shanghaier Jadeschnitzkunst“ haben den Shanghaistil weiterentwickelt und damit eine neue Seite in der Shanghaier Jadeschnitzkunst eröffnet.
Dieser Teil berichtet über die Shanghaier Jadeschnitzerei, eine traditionelle han-chinesische Schnitzkunst.
Teil 8: Shanghaier Farbsteine
Eier sind nicht nur Nahrungsmittel sondern auch ein Symbol für Wiedervereinigung und festliche Familientreffen. Scheinbar nutzlose Eierschalen werden von erfahrenen Handwerkern bearbeitet, so dass sie plötzlich Esprit ausstrahlen. Jedes Ei durchläuft von der Auswahl über die Säuberung und das Schleifen bis hin zum Bemalen 12 Bearbeitungsprozesse.
Auch das Steinschnitzen ist ein kompliziertes Handwerk, das Akribie und Geduld erfordert. Im Vergleich zum Schnitzen von Holz oder Bambus ist das Schnitzen von Steinen weitaus schwieriger und langwieriger. Die Kunst des Steinschnitzens hat in China eine lange Geschichte. Dazu gehört auch die realistische Steinschnitzerei im Shanghaistil, die durch eine faszinierende Messertechnik Unbelebtes aus der Natur in lebendige Kunstwerke verwandelt.
Dieser Teil dokumentiert die Bearbeitung von Eiern und Steinen.