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Berühmte chinesische Gemälde
– Nach Jahrhunderten lebendig wie einst





Das Projekt „Ein kreatives Konzept: Digitale Animation berühmter chinesischer Gemälde vergangener Jahrhunderte“ bietet eine Auswahl von neun berühmten chinesischen Gemälden aus der Zeit zwischen den Fünf Dynastien bis zur Ming-Dynastie (907 – 1644). Die inhaltlichen Sujets sind unterschiedlich und reichen vom Landschaftsbild und Frauenporträt bis zur Gartendarstellung. Das Projekt verwendet die Form der Animation, löst die Maltechnik auf, wendet sich den Geschichten der Gemälde zu und bringt die philosophische Ideen wie „Die Gesetze des Dao folgen der Natur“ und „Einheit von Himmel und Mensch“ zum Ausdruck. Es ist eine lautlose ästhetische Taufe, die dem Publikum einen reichen drei- und mehrdimensionalen „orientalischen Garten“ vorführt, der mit klassischen Ästhetik-Konzepten angefüllt ist.



1. „Tausend Li Berge und Flüsse“, Wang Ximeng, Nördliche Song-Dynastie (960 – 1279)



„Tausend Li Berge und Flüsse“ ist der Titel eines in Blaugrün gehaltenen Rollbildes des jungen 18jährigen Malers Wang Ximeng aus der Nördlichen Song-Dynastie. Das innerhalb eines halben Jahres gemalte Bild nimmt unter den songzeitlichen blaugrünen Berg-und Wasser-Gemälden einen herausragenden künstlerischen Platz ein. Das Werk misst 51,5 cm x 1191,5 cm und befindet sich im Pekinger Palastmuseum.

Die blaugrüne Landschaft dieses Werkes wurde durch die Verwendung von Azurit und Grünerde als Malpigmente erzeugt. Die Felsen wurden betont, das Bild ist prächtig, die Farben sind brillant. Der Künstler wandte die Streuperspektive als künstlerischen Effekt an, so dass der Betrachter sich in der Szene zu bewegen vermeint. Damit wird die Idee von der harmonischen Einheit von Mensch und Natur lebendig zum Ausdruck gebracht.




2. „Pfirsichgarten-Paradies“, Chou Ying, Ming-Dynastie (1368 – 1644)



„Pfirsichgarten-Paradies“ ist ein repräsentatives Werk des Malers Chou Ying, einem der „Vier Meister der Ming-Dynastie“. Das Werk, dessen Abmessungen 175 cm x 66,7 cm betragen, befindet sich im Museum von Tianjin.

Diese Bildrolle ist vertikal und in drei Schichten übereinander aufgebaut. Es stellt einen irreal anmutenden abgelegenen Rückzugsort dar. Der Künstler stellt mit großem Geschick die natürlichen Berge, Flüsse und dynamischen Personen dar und stellt Beziehungen zwischen Figuren und Landschaft her. So zeigt er anschaulich die Freude der Gelehrten der damaligen Zeit an einem Leben in Abgeschiedenheit.



3. „Die Berge Que-Shan und Huabuzhu-Shan in herbstlichen Farben“, Zhao Mengfu, Yuan-Dynastie (1271 – 1368)



Das Bild „Die Berge Que-Shan und Huabuzhu-Shan in herbstlichen Farben“ stammt von Zhao Mengfu, einem Maler aus der Zeit der Yuan-Dynastie. Das 28,4 cm x 90,2 cm große Werk befindet sich zur Zeit im Palastmuseum von Taibei.

Auf dem Gemälde wird eine Herbstlandschaft auf den Bergen Queshan und Huabuzhu-Shan bei Jinan dargestellt. Dabei folgt die Bildkomposition der Pingyuan- oder Topdown-Methode. Das Scheinbare und das Reale stehen in Wechselwirkung. Die Szenerie ist klar und ruhig, sie vermittelt eine gelassene und beschauliche Atmosphäre. Die Farben der beiden Berggipfel sind auffällig. Die übrigen verschiedenen Szenerien wie kleine Inseln und Gehölze erscheinen in unterschiedlichen Schattierungen von Blaugrün. Gebäude, Vieh oder ein paar Blätter zeigen warme Farbtöne von Rot und Gelb. Insgesamt treten warme und kalte Farben auf, wodurch die Klarheit und Reinheit des Herbstes als auch die glückliche Eintracht und die Ruhe in den menschlichen Gefühlen zum Ausdruck kommt.



4. „Flüsse und Berge in herbstlichen Farben“, Zhao Boju, Südliche Song-Dynastie (1127 – 1279)



Das Rollbild „Flüsse und Berge in herbstlichen Farben“ wurde von Zhao Boju, einem Mitglied des kaiserlichen Clans, gemalt. Das Bild, das sich im Pekinger Palastmuseum befindet, misst 56,6 cm x 323,2 cm.

Das Bild zeigt eine Landschaft im nördlichen China. Die Malerei ist gewissenhaft und genau, die Umrisse sind detailliert gestaltet und die Farben sind sehr schön. Für die Farbgebung wurden hauptsächlich Azurit und Steingrün verwendet, aber auch Farben wie Zinnober, Ocker und Weiß wurden eingesetzt, so dass die Farben insgesamt beschwingt und harmonisch wirken. Für die Bildgestaltung hat der Maler die traditionelle Methode der Streuperspektive verwendet. Er kombinierte auf angemessene Weise die drei verschiedenen Betrachtungsweisen eines Berges, was zu einem Effekt der Größe, einer ungewöhnlichen Anordnung und einem Zusammenspiel der Darstellung von Öffnung und Schließung führt. So entsteht inmitten von Veränderungen ein harmonischer Gesamteindruck. Das gesamte Gemälde ist von den „moralischen Gefühlen“ des Gelehrten erfüllt, die das Denken des Künstlers an den Verlust der Heimat ausdrücken.



5. „Damen aus dem Tang-Palast“, Zhang Xuan und Zhou Fang, Tang-Dynastie (618 – 907)



Bei „Damen aus dem Tang-Palast“ handelt es sich um fünf Porträtbilder aus der Tang-Dynastie. Im einzelnen sind das die Bilder „Frühlingsspaziergang der Madame Guo“ (Provinzmuseum Liaoning) und „Herstellung von Seidenstoff“ (Museum of Fine Arts, Boston) von Zhang Xuan und die Bilder „Damen mit Haarnadeln“ (Provinzmuseum Liaoning) und „Dame mit Fächer“ (Palastmuseum Beijing) von Zhou Fang sowie das Bild „Palastmusik“ aus der späten Tang-Zeit (Palastmuseum Taibei).

„Damen aus dem Tang-Palast“ schildert vor allem das Leben adliger Damen in der Zeit der Tang-Dynastie. Die Strichführung der Gemäldes ist kunstvoll und akribisch. Die Farbgebung ist kräftig, meistens ist Rot vorherrschend. Die Tätigkeiten der füllig dargestellten Figuren wirken natürlich, alle Details sind anschaulich dargestellt. Die Künstler haben die würdevoll-prächtige und anmutig-elegante Schönheit der Tang-Damen bis in die letzten Feinheiten ausgedrückt. Das pralle Leben zur Zeit der Tang-Dynastie wir hier erneut sichtbar gemacht.




6. „Dongzhuang-Tu“, Shen Zhou, Ming-Dynastie (1368 – 1644)



„Dongzhuang-Tu“ (Bilder des östlichen Dorfes) ist eine Sammlung chinesischer Malerei. Die Bilder stammen von Shen Zhou, dem Gründer der Wumen-Malschule und einem der „Vier Meister der Ming-Dynastie“. Die Sammlung bestand ursprünglich aus 24 Bildern, von denen 21 erhalten sind, die sich zur Zeit im Nanjing Museum befinden.

„Dongzhuang-Tu“ wurde von Shen Zhou für den „Dongzhuang“ genannten privaten Garten seines Freundes Wu Kuan gemalt. Die Sammlung wurde im Folio-Format angefertigt. Beim Malen verwendete der Künstler Wasser als wichtigsten Grundstoff. Den feinen Pinsel setzte er kunstvoll und exquisit ein, mit dem dicken Pinsel malte er lebendig und ausdrucksstark. Mit großem Geschick und treffsicher erfasste er die geografischen Positionierungen und die Charakteristika des Gartens. So brachte er die Abgeschiedenheit und Anmut des charmanten Gartenflairs kraftvoll zum Ausdruck. Durch die Kombination von klarer Wasserfarbe, intensiver Tusche und leichtem Purpur wurde eine hervorragende Farbwirkung erzielt. Hier zeigte sich die erfolgreiche Kreativität des Malers Shen Zhou.




7. „Erster Schnee am Fluss“, Zhao Gan, Fünf Dynastien (907 – 960)



„Erster Schnee am Fluss“ ist ein Tuschegemälde auf Seide von Zhao Gan aus der Zeit der Fünf Dynastien. Seine Maße sind 25,9 cm x 376 cm. Zur Zeit befindet es sich im Palastmuseum Taibei.

Das Bild beschreibt die Arbeit der Menschen in ihren am Ufer des Yangzi-Flusses gelegenen Fischerdörfern während des ersten Schnees. Dabei wählte der Künstler Blickwinkel sowohl aus der Nähe als auch aus der Ferne, was ähnlich spektakulär wirkt wie in der modernen Fotografie. Die Anwendung einer solchen Technik führt zu einer Vergrößerung der menschlichen Figuren im Landschaftsbild und rückt zahlreiche Figuren in den Vordergrund. Auf diese Weise werden die menschlichen Figuren, die üblicherweise nur als Dekoration im Landschaftsbild dienen, zu einem Protagonisten desselben. Dieses Rollbild zeugt von dem Streben der Maler der südlichen Tang-Dynastie nach Individualität. Es zeigt den volksnahen künstlerischen Stil, der das wirkliche Leben widerspiegelte und der als Zeitgeist die Malerei der südlichen Tang-Dynastie weitgehend charakterisierte.



8. „Vorfrühling“,Guo Xi, Nördliche Song-Dynastie (960 – 1279)



„Vorfrühling“ ist ein Werk von Guo Xi, einem Hofmaler der Nördliche Song-Dynastie. Es misst 158,3 cm x 108,1 cm und befindet sich zur Zeit im Palastmuseum Taibei.

Das Bild zeigt das Panorama einer nordchinesischen Berglandschaft im Vorfrühling. Der Maler hat das Bild als Panorama komponiert und drei verschiedene Perspektiven in diesem einen Gemälde zum Einsatz gebracht, so dass insgesamt ein starker Eindruck von Tiefe entsteht. Durch die detaillierte Darstellung der Berge zeigen sich auf gelungene Weise die jahreszeitlichen Veränderungen, die mit dem Frühling beginnen, das Wiedererwachen der Natur und die Veränderungen bei allen belebten und unbelebten Dingen. Das Bild strahlt Frieden und Vitalität aus, es ist voller Schwung und Energie. Der Betrachter bekommt den Eindruck von einem Raum, der vorstellbar, wahrnehmbar, erreichbar und erlebbar ist.



9. „Glück verheißende Kraniche“, Zhao Ji, Nördliche Song-Dynastie, (960 -1279)



Dieses Bild stammt von Zhao Ji (Song Huizong), einem der letzten Kaiser der nördlichen Song-Dynastie. Es misst 51 cm x 138,2 cm und befindet sich im Provinzmuseum Liaoning.

Das Gemälde zeigt die imposante Szene von über den Palast dahinziehenden Kranichen. Die Bildkomposition weicht von der Tradition ab: Ein Dach ragt in den von Kranichen erfüllten Himmel hinein, so dass das Bild eine Geschichte zu erzählen scheint. Das ist im Grunde ein surrealistisches Ausdrucksmittel. Jeder der Kraniche zeigt eine eigene, individuelle Haltung. Das gesamte Bild wirkt sowohl lebendig, als auch würdevoll und edel und drückt die Hoffnung Song Huizongs auf Frieden, Wohlstand und glückliches Geschick für sein Land aus.